Der strahlende Sieger am Ende des Tages hieß Fortuna Kayna. Der Jubel war riesengroß. (BILD: HARTMUT KRIMMER)
Der strahlende Sieger am Ende des Tages hieß Fortuna Kayna. Der Jubel war riesengroß. (BILD: HARTMUT KRIMMER)

Nach einem Krimi auf den Bahnen besiegen die Kegler aus Kayna den Bundesligist Semper Berlin. Am 20. Dezember steht bereits die nächste Runde im Terminkalender.

KAYNA. „Der Pokal hat auch bei uns im Kegeln seine eigenen Gesetze, da weiß man nie, was passiert“, sagt Matthias Noack, Spielführer des Kegelteams von Semper Berlin. Dabei galt die Mannschaft aus der Bundeshauptstadt als klarer Favorit. Immerhin spielen die Herren in der Ersten Bundesliga.

Die Kegelhalle platzte am Samstag fast aus allen Nähten. Mehr als 40 Anhänger der Kegler von Fortuna Kayna hatten ihren Weg dorthin gefunden, um die Mannschaft gegen das Bundesliga-Team von Semper Berlin im Pokalspiel zu unterstützen. Die Stimmung war ausgelassen.

„Die Berliner sind auch schlagbar, wir müssen einfach Bestleistung bringen und ganz weit über uns hinauswachsen“, sagt Jörg Meuschke, Mannschaftsführer des Heimteams, nachdem die ersten Spiele bereits gelaufen waren und die Berliner sich zu dem Zeitpunkt eine 2:0 -Führung herausspielen konnten. Deutliche 70 Kegel Vorsprung hatten sie bis dato. Meuschke zeigte sich dennoch optimistisch und betonte, dass die Berliner immerhin mit Matthias Noack den besten Mann direkt im ersten Spiel eingesetzt haben. Dieser siegte klar gegen den Kaynaer Marco Ulbricht. Auch Mario Grimmer musste sich dem Berliner Sascha Bräuer aufgrund sechs zu wenig geworfener Kegel geschlagen geben.

Gas geben!

Der dritte Mann der Fortuna, Wilfried Dietzhold, konnte sich ebenfalls nicht gegen Konkurrent Nico Grundmann durchsetzen und gab damit den Berlinern eine 3:0-Führung in die Hände. Nun galt es für die Kaynaer, Gas zu geben. Mindestens drei Punkte galt es nach der Hälfte noch aufzuholen und auch mindestens 90 Kegel mehr umzuhauen. „Hier ist noch gar nichts entschieden. Immerhin haben sie ja hier den Heimvorteil“, sagte der Spielführer Noack und betonte, dass man sich jetzt keinesfalls dem Sieg sicher fühlte.

Nach der ersten Hälfte legte die Fortuna gleich mit einem Knall los. Dirk Kaiser schaffte es, mit seinem Spiel gegen den Gastspieler Wolfgang Zinow einen Punkt und damit auch gleich über 40 Kegelpunkte aufzuholen.

Partie bleibt spannend

Beim Duell Alexander Wenzel (Heim) gegen Dirk Uhlig (Gast) war es eine Zitterpartie, die nach Siegen 2:2 ausging und nach Punkten für das Heimteam aus Kayna entschieden werden konnte. Es sollte spannend bleiben bis zur letzten Kugel. Für Kayna betrat Mannschaftsführer Jörg Meuschke die Bahn und für die Berliner stand Patrick Gulbin bereit. Die Spannung in der Halle war kaum zu übertreffen. Sollte die Fortuna hier das fast Unmögliche schaffen? Die erste Bahn ging an den Berliner, aber schon auf der zweiten siegte Meuschke. Nach dem Wechsel das gleiche Spiel. Einmal Sieg Gulbin und dann wieder Sieg Meuschke. 2:2 Unentschieden.

Nun hieß es, auf die Kegelpunkte zu schauen, und tatsächlich schaffte es die Kaynaer Fortuna, mit ganzen 14 gefallenen Kegeln Vorsprung dieses Pokalspiel für sich zu entscheiden. Die Halle tobte, es knallten Sektkorken, aber auch die Berliner feierten mit den Jungs der Verbandsliga. „Ich habe mich auf einer fremden Bahn noch nie so wohl gefühlt wie hier, und wir wurden noch nirgends so gastfreundlich empfangen“, betonte Matthias Noack trotz Niederlage seiner Berliner Mannschaft.

Gefeiert wurde den ganzen Abend bis Mitternacht. Doch nun steht schon die nächste Hürde auf dem Programm. Bereits am 20. Dezember gibt es die dritte Pokalrunde. Stolz ist man in Kayna heute schon „Wir sind eines der 16 besten Teams in Deutschland“, freut sich Dirk Kaiser. (mz)